
SC Staig II - TV Calmbach 7:9
Ganz bittere Niederlage der Herren II im Spitzenspiel
Eines gleich einmal vorweg … Diese Begegnung zwischen der zweiten Mannschaft des SC Staig und dem TV Calmbach war wahrscheinlich eine der hochklassigsten und spannendsten Begegnungen in der Verbandsklasse seit langem. Leider können sich die Staiger dafür nur wenig kaufen, denn am Ende stand es nach langem und hartem Kampf 9:7 für die Gäste aus Calmbach.Aber nun der Reihe nach: Schon vor Beginn der Partie stand fest, dass drei Punkte kampflos an die Gäste gehen werden, da der Senior der Mannschaft, Marc Schickler, immer noch an einer Verletzung laboriert. Des Weiteren kam hinzu, dass Youngster Tom Duffke bei der Qualifikation zu den Baden-Württembergischen Einzelmeisterschaften in Metzingen antrat.
Trotz dieser Hypothek zeigte sich die Mannschaft von Beginn an hochkonzentriert. Das Doppel 1, bestehend aus Manu Sabo und Kevin Kaiser, erledigte seine Aufgabe gewohnt souverän und ließ seinen Gegnern nicht den Hauch einer Chance. Das Highlight der ersten Doppel war aber sicherlich das Doppel 3 mit Devin Aslan und Marcel Angerer. Mit taktisch cleverem Spiel und viel Kampfgeist besiegten sie ihre Gegenüber relativ deutlich mit 3:1. Somit stand es 2:1 für den SC Staig.
Die erste Einzelrunde sollte es gleich mal in sich haben … Manu ließ seinem Kontrahenten nur wenig Chancen zur Entfaltung und sicherte sich letztlich einen recht ungefährdeten 3:1 Erfolg. Vor allem die knallharten Topspins und guten Rückschläge brachten sein Gegenüber zur Verzweiflung. Im zweiten Einzel zeigte Kevin einmal mehr in welch überragender Form er sich aktuell befindet. In einem engen Match gegen Calmbachs Spitzenspieler, der in der letzten Saison noch in der Regionalliga eine positive Bilanz erzielte, behielt Kevin die Nerven (trotz einiger grenzwertiger Psychospielchens seines Gegners) und siegte schlussendlich mit 3:1.
Im mittleren Paarkreuz kam es zu einer Punkteteilung. Wie schon erwähnt schenkte Marc sein Einzel ab. Dafür zeigte Andi Schmid eine super Leistung, die man gar nicht hoch genug anrechnen kann, vor allem, wenn man bedenkt, dass er kalt, d.h. ohne vorher ein Doppel gespielt zu haben, in die Partie ging. Mit klugem Angriffsspiel sicherte er sich ein ganz klares 3:0.
Nun begann eine äußerst heiße Phase im hinteren Paarkreuz. Devin zeigte eine taktische und kämpferische Meisterleistung gegen Calmbachs mit Antitop agierendem Abwehrspieler. Gerade wenn man bedenkt, dass Devin bis dato keine großen Erfahrungen gegen diesen Belag hatte. Grandios und absolut verdient 3:2. Leider ereignete sich zur gleichen Zeit am anderen Tisch ein kleines Drama. In einem äußerst knappen Match mit vielen tollen und langen Ballwechseln musste sich Marcel mit 2:3 geschlagen geben. Leider reichte auch ein nahezu unerreichbarer Netzroller bei Matchball Marcel, den sein Gegner mit Bravour zurückspielte, nicht zum Sieg. Nichtsdestotrotz war auch dies eine beeindruckende Leistung und eines der besten Spiele im hinteren Paarkreuz der Verbandklasse.
Nun stand es 6:3 für Staig und man durfte so langsam von einem Punkt oder auch mehr träumen. Auch die Gegner waren zu diesem Zeitpunkt mehr als nur ein bisschen ratlos, wie sie trotz zweier geschenkter Punkte in Rückstand sein konnten.
Nun ging es darum die letzten beiden oder noch besser die letzten drei Punkte für Staig zu erzielen. Leider ohne Erfolg …
Manu musste sich in der Partie der beiden Spitzenspieler überraschend deutlich geschlagen geben. Er konnte leider zu keinem Zeitpunkt sein hartes und kompromissloses Spiel durchziehen, so dass ein kurzes und schmerzloses 0:3 zu Buche stand. Besser machte es hingegen Kevin (3:0). Mit seinen tadellosen und kaum auszurechnenden Rückschlägen ließ er sein Gegenüber förmlich verzweifeln. Kam es dann doch einmal zu einem offenen Spiel war meist bei Kevins nahezu fehlerloser und unnachahmlicher Rückhand Ende.
Andi zeigte auch in seinem zweiten Einzel eine gute Leistung, nur leider reichte es diesmal nicht zum Sieg. Sein Gegner beeindruckte mit kompromisslosen und aggressiven Rückschlägen gegen die Andi kein wirkliches Rezept fand. Trotzdem kämpfte er bis zum Schluss, aber es blieb beim 1:3.
Nun musste es beim Stand von 7:6 das hintere Paarkreuz richten … Devin spielte einmal mehr eine super Partie mit tollen Ballwechseln und teils unglaublichen Bällen. Gegen diese kaum auszurechnende Spielweise seines Gegners, bestehend aus Bällen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit und anschließenden Fehlerserien, muss man erst einmal dagegenhalten und einen guten Mittelweg zwischen taktischer Zurückhaltung und eigener Aggressivität finden. Leider reichte es am Ende trotz mehrerer Matchbälle nicht zum Sieg und Devin verlor mit 10:12 im Entscheidungssatz. Im letzten Einzel des Nachmittags fand Marcel zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. Als leichter Favorit erlaubte er sich zu viele einfache Fehler, die gerade gegen einen Abwehrspieler doppelt wehtun. Auch das Herbeirufen seiner Mutter, die für ihn das Spiel übernehmen sollte (ein Ausdruck von Marcels Verzweiflung ;-)), half am Ende nichts und er unterlag mit 1:3.
Die schöne Führung war dahin und man musste versuchen wenigstens noch einen Punkt zu retten. Im Match der beiden Spitzendoppel entwickelte sich ein zu dieser Begegnung passender Krimi. Dieser wurde erst im Entscheidungssatz zugunsten der Gäste aus Calmbach entschieden, wobei hier vor allem die Leistungssteigerung von Calmbachs Nummer 4 den Ausschlag gab.
So stand es nach dreieinhalb Stunden Spielzeit unglücklich 7:9 und die erste Enttäuschung war natürlich sehr groß. Aber nach kurzer Zeit war diese auch wieder verflogen, denn die Mannnschaft kann überaus stolz auf sich und ihre Leistung sein! Dies soll ihr erst mal jemand nachmachen!!!
Ein Dank geht natürlich auch an die zahlreichen Zuschauer, die ein wirkliches grandioses Spitzenspiel in der Verbandsklasse Süd zu sehen bekamen.