SC Staig III - DJK Wasseralfingen 7:9

Herren III mit denkbar knapper Niederlage gegen den Tabellenführer

Die Doppel-Hoffnung, egal gegen welche gegnerische Mannschaft, ist ja immer "mit 2:1 rausgehen". Wir gingen zwar mit 1:2 raus, jedoch schienen uns die Wasseralfinger Sonntagmorgens schon noch ein bisschen verschlafen. Tabellenerster gegen Tabellenletzter!

Dass es vorne schwierig werden würde, war klar. Nachdem Rücken-Ronny zuvor vollmundig zwei Punkte angekündigt hatte - und wer braucht schon Training - verließ er dann doch recht still nach dem ersten Einzel den Tisch.
Der Berg war auch für Valle zu hoch - frei nach Pink Floyd: "Valle deep and the Mangold so high…" Valle stand nach auskurierter Fußverletzung trippelnd wie ein gedopter nepalesischer Sherpa vor dem großen Berg "Mangold", der schnaubend auf ihn runterschaute, und ihn trotz guter Valle-Leistung panierte.

Der Hoffnungsschimmer begann eigentlich mit Jörg, der heute in der Mitte alles routiniert, im Stile eines Chirurgen zerlegte. Flo, der uns immer wieder erstaunt, wie er seine Gegner rankommen lässt, fuhr heute wieder einen knappen 5-Satz-Sieg ein überzeugte am Ende sogar souverän!

Klumpfuß-Manne stach heute dadurch hervor, dass er vor dem Spiel unter dem Tisch lag, die Ansprache versemmelte, von dem Spott über ihn ablenkte, in dem er Valle beim Aufbauen gängelte. Weil er im ersten Einzel zum Fünfsatz-Sieg hinkte, sei ihm verziehen. Wir vermuten, dass er über Kopfhörer ebenfalls düstere Pink Floyd Klängen lauschte.

Ronny hatte sich die neuen Wanderschuhe geschnürt und das rote Halsband umgelegt und seiner Mama und allen seinen Freunden erzählt gehabt, dass er "ganz hoch auf den Gipfel wolle. Nun geht das Gerücht um, er habe sich schon auf dem Weg zum "Mangold" über eine Stunde am Kaugummiautomaten rumgetrieben und sei danach in der Wirtschaft versackt. Er kam wohl nicht mal bis zum Berg.

Wir befinden uns nun in Mannes zweiten Einzel, Gesamtstand 7:6 für uns, Satzstand 1:1. Manne führt 10:8. Er schlägt nun selbst auf und sein Gegner hat bisher jeden zweiten seiner Aufschläge gefressen. Gute Aussichten! Doch was ist das? Er brummelt beim Ballhochwerfen "…stand up there with your head in the clouds…" - man kann förmlich den dichten Nebel riechen, der Kopf und Gehirn einhüllt. So drischt er beide Aufschläge mit 100 km/h ins Nirvana. Das ist in etwa so, wie wenn man beim Wandern kurz vor dem Gipfel sagt: "oh, ich habe mein Smartphone unten vergessen" und in die Felsspalt hüpft… Sein Kommentar zu der Szene wird hier nicht veröffentlich, aber er war recht laut und über das Echo haben wir alle laut gelacht!

7:7 Die Spannung reißt nicht ab, weil Ralf am Nebentisch, bei 0:2 Satzrückstand, beim Stande von 7:10 zufällig eine Sauerstoffmaske findet, drei Matchbälle abwehrt und das Spiel zu drehen beginnt. Nachdem er uns dann nach Führung im fünften Satz schon Hoffnung gemacht hat - wir alle sitzen schon da wie ein Hund vor der Wurst - versagt er dann doch, wir stehen unten und sehen wie er sich kurz vor dem Gipfelkreuz eines Nebengipfels in seinen Schuhbendeln verheddert, mit dem Kopf am Kreuz selber einschlägt und K.O. geht. Doch keine Zeit für Mitleid: alle schauen schon zum Schlussdoppel rüber.

Flo und Valle, vor einem erneuten Aufstiegsversuch zum großen Mangold. Immerhin, passieren die beiden Basis- und Zwischenlager. Jedoch hat der nun rotköpfige Mangold wieder Tricks auf Lager und spült die jungen Wanderburschen mit einer gletscherfrischen sogenannten Abele-Lawine zu Tale.

Schade, aber zumindest überlebt haben wir alle. Jedoch ohne Punkt und mit schwindender Hoffnung auf Rettung. Wir treiben uns wie bettlägrige Verwandte des Gollums in den Talniederungen des Tabellenendes herum. Jedoch leuchten die Augen beim Gedanken an die Aussicht von den hohen Wipfeln, schließlich hätten wir fast den Tabellenführer geknackt!