SF Dornstadt - SC Staig III 6:9

Staig III mit elektrisierendem Auswärtssieg in Dornstadt

Mit drei Tischtennisveteranen holt sich Staig III überraschend wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Nach einem 1:2 Start in den Doppeln und dem Wissen, dass drei Spieler eigentlich lieber nicht spielen sollten ist die Hoffnung auf einen Punktgewinn am Anfang dahin.
Allerdings überrascht "Rücken-Ronny" mit zwar statischem jedoch taktisch klugem Zupf- und Blockspiel und gewinnt sensationell in fünf Sätzen.
Ebenso punktet Knöchel-Manne mit geschwollenem Fuß - für seine Verhältnisse gar nicht so statisch mit Riesenballwechseln gegen Abwehr. Nachdem seine sagenumwobene Ohrwatscheln schon im vierten Satz aufgeleuchtet hatten, wirkt er im fünften immer blasser. Kopfschüttelnd betrachtet er seinen Klumpfuß. Nachher wird er berichten, dass er beim Stande von 3:7 "beschlossen hat keinen Fehler mehr zu machen". Im Konzentrationstunnel macht er mucksmäuschenstill einen hart erkämpften Punkt nach dem anderen 11:7 - gratuliert "danke, gut gespielt".

Es spielen sich weitere Psychokrimis ab, Flos beide gewonnenen Fünfsätze gehören ebenso dazu wie Domeniks beiden knappe 4-Satz-Siege.

Aufgrund des Spannungsüberflusses werden jedoch nur verkrüppelte Sieger hervorgehoben: heutiger Märtyrer-Star: Schulter-Christian oder der "Trafo" (Danger: High Voltage!). Heute stellt er unter Beweis, aus welchem Grund er auf den seltenen Spitznahmen "Trafo" hört. Seine lädierte Schulter zwingt ihn zu taktisch geschicktem Spiel, da er gegen die starken Topspins seines jüngeren Gegners eigentlich unterlegen ist. Doch welchen Gegner lässt es schon kalt, in die roten Augen eines voll aufgeladenen, zudem noch beim Rückschlag tänzelnden Gegners zu blicken. Gesamtstand von 8:6, bei seinem Spiel steht es im 5. Satz 8:8. Alle Zuschaueraugen sind auf den nun vollständig elektrisch aufgeladenen Trafo in der Hallenmitte gerichtet. Durch die Ladung ist jede Muskelfaser steinhart, von elastischem Handgelenk kann nunmehr nicht mehr gesprochen werden, eher von Psychokrimi. Totenstille! Trafo tänzelt nun lautlos wie ein esoterischer Medizinmann beim Rückschlag - und plötzlich zerreißt wieder ein SMS-Piepton die Stille - sein Augenlied zuckt. Sollte er den nächsten Ball an die Kante kriegen, würde er wohl ausrasten, man kann das spüren. Jedoch prügelt er einen handgelenkfreien Holz-Topspin aus der kaputten Schulter und beendet mit einem besessenen Schrei (plus Faust). Wir grinsen!

Der Sieg war glücklich: fünf der sieben Fünfsatzmatches vielen uns zu. Er war aber auch wichtig! Die Punkte und die Laune steigen. Gute Laune entspannt und vielleicht heilen die Verletzungen dann schneller.